Das anschliessen mehrerer GigE-Kameras an einen Ethernet-Port

WIE VERBINDE ICH MEHRERE GIGE-INDUSTRIEKAMERAS AN EINEN EINZIGEN NETZWERK-PORT?

In diesem Artikel erklären wir Ihnen, wie Sie 4 industrielle GigE-Kameras anschließen. Folgendes Material wird dafür verwendet:

• 4x MER-630-16GC-P, 6,3 MP industrielle GigE-Kamera
• 5-Port-PoE-Switch 1000mbit / 1Gbit
• PC mit Windows 10 und einer 1000mbit / 1Gbit Netzwerkkarte

Bitte überprüfen Sie, ob Ihre Verbindung 1000 Mbit / 1 Gbit und nicht 100 Mbit ist. Einige PoE-Switches haben nur 100 Mbit und es kommt häufiger zu Verwechslungen mit einer 1-Gbit-Verbindung, aber in Wirklichkeit haben sie eine 100-Mbit-Verbindung.
In diesem Artikel erfahren Sie, ob Sie is überprüfen können ob, Sie über eine 1-Gigbit-Verbindung verfügen. Sie können dies nur überprüfen, wenn die industrielle GigE-Kamera angeschlossen ist.

SCHRITT 1: VERBINDEN SIE ALLE GIGE-KAMERAS MIT DEM POE-SWITCH

Verbinden Sie die GigE-Kameras mit dem PoE-Switch und prüfen Sie, ob die LED auf der Rückseite der Kamera leuchtet. Dies bedeutet, dass die Kamera vom PoE-Switch mit Strom versorgt wird.
 

SCHRITT 2: PROGRAMMIEREN SIE DIE KORREKTE IP-ADRESSE FÜR JEDE GIGE-KAMERA

Jede GigE-Industriekamera benötigt eine eigene IP-Adresse. Ein Beispielaufbau wäre:
•    Kamera 1 -> 192.168.0.51
•    Kamera 2 -> 192.168.0.52
•    Kamera 3 -> 192.168.0.53
•    Kamera 4 -> 192.168.0.54
In Schritt 1 und 2 dieses Artikels erklären wir, wie Sie mit dem GigE IP-Konfigurator, der mit unserem SDK installiert wird, die IP-Adressen jeder Kamera programmieren können.

SCHRITT 3: BERECHNEN SIE DIE PAKETGRÖSSE (PACKETSIZE) UND DIE PAKETVERZÖGERUNG (PACKAGE DELAY).

"Packetsize" und "packetdelay" sind Parameter zur Steuerung der Bandbreite einer industriellen GigE-Kamera. Beim Anschluss mehrerer Kameras an ein System müssen wir die Bandbreite jeder Kamera reduzieren, damit die Bilder stabil von der Kamera zum PC übertragen werden. Falsche Parameter führen zu keinen oder unvollständigen Bildern.

Maximale Bandbreite für jede Kamera:

• Die PC-Netzwerkkarte benötigt 10% ihrer Bandbreite für die erneute Paketübertragung, sodass Sie 90% von 1 Gbit/s für die Datenübertragung verwenden können.
• 1 Gbit/s = 1000 Mbit/s = 125 Mbyte/s.
• Die verfügbare Bandbreite beträgt 125 Mbyte/s * 0,9 (90% Bandbreite) = 112,5 Mbyte/s.
• Bei 4 Kameras beträgt die maximale Bandbreite, die Sie jeder Kamera zuordnen können, 112,5 Mbyte/s /4 = 28,1 Mbyte/s pro Kamera.
• Bei einer Auflösung von 6,3 Mpixel pro Kamera kann jede Kamera eine maximale Bildrate von 28,1 (maximal verfügbare Bandbreite pro Kamera) haben / 6,3 Mpixel (Auflösung der Kamera) = 4,46 fps

• Gehen Sie in der Excel-Datei des Bildratenrechners zur Registerkarte mit Ihrem Kameratyp (in unserem Fall MER-630).
• Ändern Sie den Excel-Wert der Belichtungszeit auf 100
• Ändern Sie den Excel-Wert des GevSCPD auf 8000
• Ändern Sie den Excel-Wert von GevSCPSPacketSize auf einen Wert, so dass die Bildrate unter 4,46fps liegt. Der Höchstwert ist 8192.
• Wenn Sie den maximalen Wert für GevSCPSPacketSize verwendet haben, die Bildrate jedoch viel niedriger als die maximale Bildrate, ist, müssen Sie den Wert von GevSCPD verringern, damit die Bildrate knapp unter die maximale Bildrate steigt (in unserem Fall 4,46fps).

SCHRITT 4: PROGRAMMIEREN DER PACKET SIZE UND PACKET DELAY

Die berechneten Werte müssen in jeder an unseren Switch angeschlossenen Industriekamera programmiert werden. In Schritt 3 dieses Artikels erklären wir, wie das geht.

SCHRITT 5: ANMERKUNGEN ZUM VERBINDEN VON MEHREREN INDUSTRIEKAMERAS AN EINEN PC

Beim Anschluss vieler hochauflösender Kameras an einen einzigen Netzwerkport kann es vorkommen, dass die GevSCPD einen Wert über 1000 hat. In diesem Fall müssen Sie das "Packetdelaytimeout" erhöhen, da die Industriekamera sonst die Bilder nicht rechtzeitig an den PC überträgt, was zu unvollständigen Frames führt.